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Website von Markus Tischler, Freier Journalist und Fotograf

Willkommen auf meiner Homepage 🙂

Ich lebe in Hamburg und arbeite in der Hansestadt als freier Journalist und Fotograf. Und dieses vor allem im Sport. Hin und wieder widme ich mich aber auch den bunten Themen aus dem Lokalen.

Veltins Lokalsportpreis-Träger 2017, 3. Platz Kategorie „Bild“

Seit Mitte der 90er-Jahre habe ich zudem einige längere Fahrradtouren unternommen. Unter anderem in den USA (Westcoast, Südwesten, Nordwesten, Neuengland), Schottland, Neuseeland, Norwegen. Dazu kommen die Überquerungen etlicher Pässe in den Alpen und Pyrenäen.

Ich werde hier in Zukunft vor allem Fotos veröffentlichen. Und wenn wieder eine Radreise ansteht, dann gibt es auch dazu Infos 🙂

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen und Stöbern

Markus Tischler

Bei Interesse an Fotos und Reiseberichten können Sie mir gerne eine Emal schicken an:

tischler-m@t-online.de

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Radtour: Isle of Skye

Es gibt etwas in Schottland, worüber man eigentlich nicht viele Worte verlieren muss, nämlich das Wetter: wechselhaft bis regnerisch. Zum Beispiel im September. Sonnentage sind selten, darauf haben Freunde und Bekannte hingewiesen, darum bedarf es heute einer Notiz in meinem Tagebuch: Der Himmel macht blau, so richtig fett blau. Jedenfalls über der Isle of Skye, die ich jetzt einfach einmal in Isle of Blue Sky umtaufe. Es ist schließlich nicht der erste Tag, an dem ich mich frage, ob ich nicht doch hätte Sonnencreme mitnehmen sollen. Und es wird auf dieser Tour nicht der letzte sein. Tatsächlich werde ich nach insgesamt drei Wochen Radrundreise in Schottland behaupten können, dass ich mein Zelt nicht einmal im Regen aufgebaut oder abgebaut habe. Und ich habe oft gezeltet.

Gut, dass die Klamotten und der Schlafsack wie auch die Isomatte trotzdem jeden Tag feucht sind vom nächtlichen Tau, das lässt sich nicht vermeiden. Dass ich andererseits mit viel Kraftaufwand regelmäßig Regenjacke, Jacke und lange Hose – weil nicht benötigt – in die Packtaschen stopfen muss, war so nicht geplant. Aber kann man vorher ja nicht wissen.

Ich gebe aber auch zu: Die Isle of Skye ist bestimmt nicht überall ein Radfahrerparadies. Aber sie ist so schön, hat so viel an landschaftlichen Highlights zu bieten, dass es dennoch ein Genuss ist, hier mit dem Rad unterwegs zu sein. Auch wenn so mancher Anstieg fürchterlich in die Beine geht, der Wind nicht immer Freund und Helfer ist, sondern vielmehr ein fieser Gegner – ich halte am Straßenrand, wenn mir die Aussicht gefällt. Das Problem ist nur: Ich könnte auf der Küstenstraße A 855 von der malerischen Hafenstadt Portree bis nach Uig an diesem Tag unter diesem tiefblauen Himmel so oft anhalten, dass es sich schon nicht mehr nach Radfahren anfühlen würde.

Da ist dieser Wasserfall, offenbar namenlos und leicht zu übersehen, wenn man mit dem Auto unterwegs ist. Schließlich erhebt sich keine zwei Kilometer weiter der Old Man of Storr gen Himmel. Die Steinnadel zieht die Blicke auf sich, wer schaut da schon nach links und fragt sich, warum es da einen kleinen Parkplatz gibt. Als Radfahrer bin ich nicht schnell genug, als dass mir die wenigen Menschen nicht auffallen würden, die da auf dem kleinen Wanderweg unterwegs sind.

Eine halbe Stunde später bin auch dann auch auf dem Weg zum Old Man of Storr. Und ich kann sagen: Die Wanderung, die insgesamt zwei Stunden dauern soll, hat es in sich. Die Aussicht indes ist jeden Schritt und jeden Schweißtropfen wert. Auf einem Trampelpfad Richtung Norden geht es noch Stück höher hinaus, so dass man über den Old Man of Storr hinaus einen Blick auf die Isle of Skye hat. Und wer Zeit hat, sollte sich hier am späten Nachmittag einfinden, wenn die Sonne sich gen Westen bewegt und die Landschaft in warmes und sanftes Licht taucht.

Zu diesem Zeitpunkt bin ich schon auf dem Weg nach Uig, nicht ohne den einen oder anderen Stopp. Es ist nicht immer ein ausgewiesener Aussichtspunkt oder eine Ruine, die mich zum Halten veranlasst. Manchmal ist es einfach nur das Panorama: das Meer, das Land, das Licht. Oder alles zusammen.

So was sollte man genießen, denn mit dem Licht – sprich: Sonnenlicht – kann es auch schnell vorbei sein. Tags darauf duckt sich die Quiraing-Region jedenfalls unter einer dicken und grauen Wolkendecke. Und doch verleiht der düstere Himmel dieser Felsbastion in ihren satten Grüntönen eine Dramatik, die schwer in Worte zu fassen ist.

Drei Tage später setze ich mit der Fähre von Armadale nach Mallaig über. Ich habe mich länger auf der Isle of Skye aufgehalten, als ich vorgehabt hatte. Statt von Uig gleich südwärts über Broadford nach Armadale zu fahren, habe ich noch den Westen der Insel erkundet, mir das Dunvegan Castle angesehen, in der ältesten Bäckerei der Insel einen Kaffee getrunken, bin zu den Fairy Pools gewandert und am Rande der Cuillin Hills entlang geradelt. Unterwegs habe ich eine andere Radfahrerin getroffen. Sie hatte es eilig, wollte Freunde in Kyle of Lochalsh besuchen. Das liegt nicht mehr auf der Insel, von der sie offenbar wenig gesehen hat. Die Isle of Skye aber ist kein Ort zum Rasen. Sie ist ein Ort zum Reisen.

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